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Ruotker´s – House of Whiskey, Gin and Rum

Whiskey, das ist Kentucky, Gin klingt nach der Britischen Insel, Rum nach Karibik und Madagaskar. Und alles das ist auch Lembach bei Riegersburg in der Oststeiermark.

Juli 5, 2021

Whiskey, das ist Kentucky, Gin klingt nach der Britischen Insel, Rum nach Karibik und Madagaskar. Und alles das ist auch Lembach bei Riegersburg in der Oststeiermark.

Ruotker’s, vom mittelalterlichen Namen „Ruotkerspurch“ für die heutige Riegersburg kommend, nennt sich die jüngste Generation aus dem Hause Gölles. Es sind dies David Gölles und Lebenspartnerin Katharina Fleck, die neue Wege gehen, neue Ideen verfolgen, neue Produkte und neue Geschmäcker riskieren. Und Erfolg haben damit. Das „House of Whiskey, Gin and Rum“ ist aber nicht nur Innovation, Ruotker´s ist ebenso ein Stück Heimatverbundenheit und Liebe zu jener Region, in der die Destillate von Familie Gölles reifen dürfen.

Qualität
Bereits in den 1950er-Jahren zählten Davids Großeltern zu den ersten in der Südoststeiermark, die von einer kleinen, gemischten Landwirtschaft auf Obstbau mit vorwiegend Äpfeln und Johannisbeeren umstellten. Vater Alois war es, der 1979 den ersten Schnaps im Hause Gölles brannte, später wurde er hauptberuflich Schnapsbrenner und Essigproduzent. Die internationalen Erfolge, Auszeichnungen und die weltweite Nachfrage nach Gölles-Produkten halten bis heute ungebrochen an.

Innovation
David Gölles wurde 1988 geboren, während er in Riegersburg heranwuchs, erlebte er das Qualitätsstreben seiner Eltern hautnah. Während und nach seines Studiums der Lebensmittel- und Biotechnologie an der Universität für Bodenkultur in Wien zog es ihn immer wieder ins Ausland, um Erfahrungen in lebensmittelverarbeitenden Unternehmen zu sammeln. Im Frühjahr 2016 kam er mit breitgefächertem Wissen wieder in seine Heimat zurück und wollte hier nun seinen Traum verwirklichen: Seine eigenen Produkte destillieren. Anders aber als der Familienbetrieb wollte er sich nicht auf die Verarbeitung von Obst konzentrieren, sondern einen Schritt in eine andere Richtung gehen.

Whiskey, Gin und Rum
Der Realist in David Gölles wusste: der Markt ist mit Gin-Sorten überschwemmt, der Idealist aber träumte von einer eigenen Geschmacksnote. Im Mai 2017 kamen die ersten Flaschen des bis heute aktuellen HANDS ON GIN auf den Markt. Bei der Führung durch die Ruotker´s-Lagerhallen wird dem Besucher erklärt: „Gin ist ein Produkt, das nicht lange reifen oder lagern muss und relativ schnell verkaufsfertig ist.“Anders bei Whiskey und Rum. Hier konnte David auf die Vorarbeit seines Vaters zurückgreifen, der bereits Jahre davor begonnen hatte, Getreide und Zuckerrohr zu destillieren. Alles ohne die Absicht, groß zu verkaufen, wurden die Destillate in Fässer eingelagert. David konnte sich also mit unterschiedlichen Produkten, in verschiedenen Reifestufen und in zahlreichen Fasstypen auseinandersetzen.

David und Alois Gölles.

Geduld
Bei Rum und bei Whiskey entsteht ein beträchtlicher Teil des charakteristischen Geschmacks und des fertigen Aromas durch die Lagerung in Fässern. Als Brenner muss man sich hier über viele Jahre in Geduld üben. Das macht auch die Produktentwicklung deutlich komplexer. Zahlreiche unterschiedliche Brände haben David und vor ihm schon Alois Gölles in eine Vielzahl von Fässern abgefüllt. Nach zwei bis drei Jahren Lagerung probiert David sie zum ersten Mal. Und das nur, um einen ersten Eindruck vom Geschmack zu gewinnen. Die meisten Destillate liegen für mindestens fünf Jahre im Fass, vieles ist selbst nach dieser Zeit noch nicht für die Flasche geeignet. Ruotker’s, vom mittelalterlichen Namen „Ruotkerspurch“ für die heutige Riegersburg kommend, nennt sich die jüngste Generation aus dem Hause Gölles. Es sind dies David Gölles und Lebenspartnerin Katharina Fleck, die neue Wege gehen, neue Ideen verfolgen, neue Produkte und neue Geschmäcker riskieren. Und Erfolg haben damit. Das „House of Whiskey, Gin and Rum“ ist aber nicht nur Innovation, Ruotker´s ist ebenso ein Stück Heimatverbundenheit und Liebe zu jener Region, in der die Destillate von Familie Gölles reifen dürfen.

Unkonventionell
David Gölles legt großen Wert darauf, den ureigenen Charakter der verschiedenen Rohstoffe am Leben zu erhalten und dabei puristische und dennoch vielschichtige Destillate zu produzieren. Darum verwendet er ausschließlich hochwertige Grundprodukte. Handwerkliche Raffinesse und Erfahrung sind die weiteren Zutaten für seine Brände. Häufig überraschen sie, manchmal polarisieren sie. Konventionell aber sind sie nie. David ist in der Marktgemeinde Riegersburg in der Südoststeiermark aufgewachsen, der er seit seiner Kindheit eng verbunden ist. Seine Volksschule lag am Fuße der Burg, und damals wie heute sind die Felsen der natürliche Abenteuerspielplatz für die Kinder. Die Burg ist der zentrale Punkt der Gemeinde, der Großteil der örtlichen Infrastruktur hat sich rund um sie entwickelt. Sie war schon touristischer Magnet, als die übrige Region noch lange nicht entdeckt war. Bei der Umsetzung seiner großen Pläne darf sich David über tatkräftige Unterstützung durch seine Lebenspartnerin Katharina Fleck freuen.

Neuer Standort
Bald überstieg die jährlich wachsende Zahl an Fässern das Platzangebot im ursprünglichen Familienbetrieb – ein eigener Standort für Gölles Junior musste her. „Dieser fand sich gewissermaßen vor der Haustür“, sagt der Jungunternehmer. „Ein ehemaliges Gasthaus, mit seiner Kegelbahn einst Anziehungspunkt für die gesamte Gemeinde, stand zum Verkauf.“ Es liegt nur vier Kilometer vom elterlichen Betrieb und zehn Gehminuten vom eigenen Genusshotel entfernt. „Bei der ersten Besichtigung des knapp 6 Meter hohen Kellers war sofort klar: Diese Räume sind der ideale Lagerplatz für meine Fässer und gut 2.000 m2 auf vier Ebenen bieten genug Raum für große Träume.“ Eine einzigartige Spirituosen-Sinneswelt.

1.000 Fässer
Von Mai 2018 bis September 2019 wurde umgebaut und bei der Gestaltung war es David und Katharina besonders wichtig, dass in die Grundsubstanz nur bedingt eingegriffen wurde und mit heimischen Materialien und lokalen Gewerken gearbeitet wurde. Die dunkle Farbgebung der Innenraumgestaltung setzt das Thema Whiskey und Fasslagerung perfekt in Szene. Eichenholz, Beton und Metall sind die vorherrschenden Materialien. Dabei wurde nicht alles auf Hochglanz poliert – Ecken und Kanten dürfen durchaus sein, was ganz dem Naturell von David Gölles entspricht. Elegante und charmante Details sorgen für das warme Wohlfühlambiente. Der neu gestaltete Keller bietet Kapazität für über 1.000 Fässer. David Gölles: „Das kling nach viel, ist aber im internationalen Vergleich gar nichts.“ Gölles belegt: „Die Brennerei Jameson betreibt 52 Lagerhallen mit jeweils 20.000 Fässern.“ Und er fügt hinzu: „Die verlieren alleine durch die bei der Lagerung unvermeidliche Verdampfung so viel Destillat, wie wir im ganzen Jahr produzieren.“

Exzellent
Der Besuch im „House of Whiskey, Gin and Rum“ wird zum Erlebnis. Bei spannenden Führungen sowie lehrreichen Verkostungen und Seminaren können Whiskey-Enthusiasten, Rum-Liebhaber und Gin-Fans in die faszinierende Welt der Spirituosenherstellung eintauchen. So erfährt man im Hause Gölles etwa, dass der weltweite Spitzenreiter in der Kategorie Top-Konsument und Top-Produzent bei Whiskey Indien ist. Warum Whiskey in Riegersburg mit „e“ vorm „y“ geschrieben wird, erklärt David Gölles so: „Das ´e´ steht für ´exzellent´!“

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